Mittwoch, 13. Juli 2016

ENTWURF und GEGENENTWURF
Folgenden Text habe ich auf irgendeiner übermotivierten Elternratgeberseite entdeckt und musste diesen noch ein wenig ergänzen – Die Ausführung schien mir mir nicht ganz konklusiv – Doch urteilt selbst:

Was Kinderlose nicht wissen:
Eltern und Kinderlose bewohnen zwei verschiedene Dimensionen.
Kinderlose kennen die Welt um sechs Uhr morgens am Sonntag nicht. Sie wissen nicht, wie es ist, an einem Sonnabend schon um 19.45 Uhr ins Bett zu gehen. Sie kennen nicht das Gefühl der Panik, wenn ihnen bei einem Spaziergang eine leise Stimme zuflüstert: "Ich muss groß." Ach, sie wissen nichts von Monstern, die nachts in Zimmern lauern und vertrieben werden müssen. Sie kennen das beruhigende Gefühl nicht, wenn man leisen Atem spürt. Sie wissen nicht wie es ist, wenn sich bei Gefahr eine kleine Hand in die eigene schiebt. Sie sind noch nie mit feuchten Honigbrotresten gefüttert worden. Haben noch nie ein Pflaster auf eine Wunde geklebt, die keine ist. Sie kennen das Gefühl nicht, ein nasses, nacktes Kind in ein Badelaken zu wickeln und es an sich zu drücken. Sie wissen nicht mehr, dass Haare waschen unsagbar widerlich ist. Sie haben vergessen, dass nichts besser schmeckt als Nudeln mit Ketchup. Sie kennen den weißen Schimmer im Gaumen nicht, der ein Zahn wird.
Sie sind ausgeschlafen - gut. Sie haben Zeit für sich - auch gut. Sie müssen nicht die Giftnotrufzentrale anrufen und fragen, ob es schädlich ist, Sonnenmilch zu trinken. Sie müssen keine verwüsteten Zimmer aufräumen. Keine Angst vor Autos haben. Keine Gute-Nacht-Geschichten erzählen, keine blöden Kinderlieder singen und keine Sesamstrasse gucken. Sie brauchen nicht dauernd neue Schuhe zu kaufen, weil die alten zu klein sind. Sie brauchen nicht Nächte durchzuwachen, weil jemand vierzig Grad Fieber hat, der noch keinen Meter groß ist. Sie brauchen nicht zu untersuchen, bewachen, verhindern, wiegen, messen, säubern, tragen und zu schaukeln.
All das brauchen sie nicht. All das dürfen sie nicht.

ERGÄNZUNG (diktiert aber nicht gegengelesen)
„Sind so kleine Texte“ oder
Was Kinderlose nicht wissen - ABER WISSEN SOLLTEN:
Kinderlose kennen die Welt um sechs Uhr morgens am Sonntag nicht. Wozu auch, ich habe mich auch oft gefragt, warum mein 3-jähriger kleiner Sohn um diese Uhrzeit schon wach sein musste…kommst gerade vom Partyfrühstück zurück an die Burg und der Bengel kloppt Dir freudestrahlend mit seinem Playmobilauto volle Kanone auf die biergeschwängerte Omme…“Guten Morgen, guten Morgen – Guten Morgen Sonnenschein…“
Kinderlose sind noch nie zu tiefschlafender Zeit auf Legostein oder auf zu Betonstückchen gewordene Knetmasse gelatscht oder haben aufgrund von desolater Darm-Peristaltik des Ablegers inmitten der Nacht 2x das komplette Bett neu bezogen und die alte Bettwäsche bei einer Flasche Bier im Garten verbrannt…
Kinderlose bekommen auch nicht mit, dass ein Kind bis zum 18. Lebensjahr rund 125.000 Euro und diverse Haupthaare und Nervenstränge kostet…Sie kennen keine nächtliche Autofahrten, in denen man seine süße Tochter von der Abschlussparty direkt in das nächstgelegene Hospital zum fröhlichen Magenauspumpen fährt…
Sie müssen sich nicht eine abartige Kakophonie dubioser Möchtegernrapper in der Lautstärke eines startenden Düsenjets im eigenen Hause gefallen lassen oder beispielsweise den eigenen Fernseher so laut drehen, das man das frühpubertäre Übungsgerammel des eben noch so niedlichen Sprösslings im „Kinderzimmer“ nebenan nicht mehr mitbekommt…
Sie wissen nicht, das sie ab jetzt einen Untermieter beherbergen, den sie laut Gesetz nicht einfach aus dem Haus jagen können…Sie kennen nicht das peinliche Gefühl morgens um 4.00 Uhr ein pubertierendes Häufchen Mensch mit 20 Gramm feinstem Schwarzen Afghanen von der Polizeistelle auszulösen…und trotzdem sind wir sooo froh, wenn eben dieser jugendliche Straftäter auf dem Beifahrersitz mit stecknadelgroßen Augen liebevoll "HabdichliiiiebPapa" in Deine Richtung lallt und dabei einige Flocken Erbrochenens auf Deiner Wange landen, die Du lächelnd und mit einem liebevoll gehauchten „Warte ab bis wir Zuhause sind…“ wegwischst…
Sie wissen nicht, wie es ist, wenn eine kleine Hand sich vorsichtig in Dein Portmonee schiebt, um sich mit der geklauten Kohle und einem gefälschten Schülerausweis billigen Fusel und Fluppen zu kaufen…

All das brauchen sie nicht – All das braucht eigentlich niemand…aber irgendeiner muss es es ja tun.
Wir haben den HÄRTESTEN Job der Welt - wir sind Bedienstete im eigenen Hause…und Scheiße: Wir tun das alles gerne… so gesehen die älteste Form von Masochismus.

Alles frei erfunden...weiter fast kinderfreundliche Ausführungen gibt es unter: http://cato-world.blogspot.de