Samstag, 21. März 2015

Wenn´s um die Wurst geht!

Thüringen! Freistaat und Fleischhauptstadt Deutschlands, geographisch äußerst zentral gelegen (man spricht auch vom "Mittelerde Germaniens") und bekannt geworden durch Werra, Weimar & Wartburg - Auf letzterer hat ja der alte Martin Luther KingKong ordentlich rumgejunkert und dem Deubel diverse Tintenkartuschen an die Rübe gezimmert - Alles in allem also ein durchaus bereisungswertes Stück Dunkeldeutschland a.D.

Was aber nicht jedermann weiß (und vielleicht auch gar nicht wissen möchte) ist, das Erfurt (ihres Zeichens Landeshauptstadt) neben einem Bratwurstmuseum auch ein Bratwurstfest mit Nominierung von Bratwurstkönig und Bratwurstkönigin ihr Eigen nennt. Das erwähne ich in erster Linie, weil ich 4x das Wort "Bratwurst" in einem Satz unterbringen wollte! Diese Wurstfestivität auf dem Domplatz ist quasi die Geisterbahn für Veganer und Latent-Vegetarierer - Hunderte von Menschen atmen rauch & schweingeschwängerte Ostluft, schieben sich eine illustre Auswahl an formschönen Darmfüllungen inkl. furztrockenem Weißbrötchen in´s Gesicht und frönen bei Schwarzbier & der schlechtesten Blasmusik der Welt den Freuden der inneren Verfettung! Und wenn man dem eigenen Pansen nach der ganzen Orgie mal was Gutes tun möchte, dann krabbelt man auf die elektrische Bullenwurst, winkt nocheinmal übermütig mit der rechten Hand und lässt sich bei Rodeostufe 3 die ganze Wurstplatte schwungvoll durch den Kopf gehen - Die wahrscheinlich schönste Form von "meat and greet"

Bei schummriger Beleuchtung könnte man die hydraulische Phosphatstange auch bei der "VENUS" unterbringen...

Freitag, 20. März 2015


 Sehr geehrte Commerzbank-Agentur,


da schlendert man so fluffig durch die Bremer Innenstadt, denkt an nix Böses oder Unverständliches - und ohne Vorwarnung sieht man in der öffentlichen Auslage einer recht bekannten deutschen Ein- und Auszahlstation ein Werbeplakat hängen! An sich nichts Schlimmes, Plakate gibt es ja schon etwas länger und machen mir keine Angst- Aber in diesem speziellen Falle müsst Ihr mir in Sachen Bild & Text-Kontex etwas auf die Sprünge helfen: Euer Auftraggeber ist also eine Bank! Banken haben es beim Endverbrauchten in der heutigen Zeit ja eher schwer (Imageprobleme / Verlust von Vertrauenswürdigkeit / Hölzerne Angestellte mit den hässlichsten Krawatten der Welt etc.). Jetzt habt Ihr die mittelschwere Aufgabe, ein positives Werbeplakat zur Neukundengewinnung zu gestalten! Man greift also munter in die Phrasenkiste, sucht sich optimistische Wortverbindungen, lockt mit platziertem Silbergeld und durchforstet im einfachsten Falle die Stock-Materialien sämtlicher Bildagenturen im WWW nach möglichst ansprechendem Fotomaterial - Fertig! Soweit, sogut? Nix gut! Gar nix Gut! Thema verfehlt! Mit Zitronen gehandelt! Am Arsch die Räuber! Schmuhfix aus der Tüte! Knieschuss!

Ich sage Euch jetzt mal, wie diese Composing-Diarrhö auf MICH wirkt: Die hübsche Dame auf dem Werbeaushang hat KEIN kostenloses Girokonto bei Euch bekommen! Sie wird anscheinend NIEMALS ein kostenloses Girokonto bei der Commerzbank Ihr Eigen nennen dürfen! Und das auch noch ohne Begründung! Die Nachricht hat ihr nicht nur die Gesichtszüge entgleisen, sondern auch die Luft aus dem Lebenssinn gelassen! Völlig desillusioniert und mit einem Ausdruck schwerster Depressionen im Endstadium bleibt der Abgewiesenen keine andere Möglichkeit, als mit ihrem Drahtesel schwungvoll über eine Klippe zu radeln, um dort den kontolosen Freitod zu sterben - Die absolute Demütigung dabei ist noch, das sie nicht einmal die 100,- Euro Unzufriedenheitsgarantieprämie überwiesen bekommen wird - Zufriedenheitsgarantie ist in diesem Falle nur für die Rentenkasse gewährleistet.

Liebe "Kreativ"-Agentur, es ist wirklich nicht schwer eine solche Promotion positiv zu vermarkten - Zur Ehrenrettung alles Werbefuzzis weltweit kann ich daher nur inständig hoffen, das diese vermeintliche Suizid-Propaganda von einem überschätzen Commerzbank-Marketing-Dödel entworfen wurde - Und wenn dem so ist, dann weht bei der Schreibtischflöte hoffentlich ein eiskalter Wind durch den Arbeitsvertrag...

Wenn das mal nicht die Nichte des Bezirksdirektors des Kommerzkaspervereins ist...

Montag, 9. März 2015

Bahnhof und Bratkartoffeln
(haben nix mit dem folgenden Text zu tun

(Ich muss nur gleich zum Zug und hab Hunger!)


Das Jugendwort des Jahres 2014 ist also ein Satz! Allein das ergibt schon keinen Sinn! Das wundert mich trotzdem, weil doch der "Sprachschatz" (bzw. größentechnisch eher das "Sprachschmuckkästchen aus dem Playmobil-Piratenschiff") der heutigen Jugend doch eher eine ökonomische Verwendung in der täglichen Kommunikation findet. Ganz im Whattapp´schen Stil bitte kein Wort zu viel und mehr als 3 gelesene Sätze am Stück verursachen anscheinend irreparable Kopfschmerzen - Man könnte meinen, das Lese-und Sprachzentrum des pubertierenden Brains dürfe nie über Standgas hinaus betrieben werden - aus Angst vor synaptischen Kolbenfressern...

Zugegeben, unsere eigene Sprache vor gefühlten 150 Jahren strotzte auch nicht gerade vor Pulitzer-Preis-verdächtigen Äußerungen: "Grüß mir die Hühner", "Was Krupp in Essen, sind wir im Trinken. ", "Machs gut - Machs besser!" und "Petting statt Pershing!" waren noch die angenehmsten Zeitgenossen pennäler Gehirn-Flatulenzen - Und das ging noch wesentlich schlimmer - Man mag es gar nicht aufschreiben…Schlimm sowas! Aber das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern, da müssen bzw. mussten wir durch und fertig!

Aber wie lautet denn nun der die das dem Jugendwortsatz des Jahres? Man mag es kaum glauben, aber es ist tatsächlich "LÄUFT BEI DIR" - Jaaa, wir brauchen uns keine Gedanken um die Rente zu machen, die Literatur ist gesichert und auch das gedruckte Buch an sich wird nicht schlagartig aussterben! Eine Generation, die mit so wenigen Worten noch weniger ausdrücken kann, kann nicht durch und durch verdorben sein - Es darf also durchgeatmet werden - Das Niveau ist SAFE!

"LÄUFT BEI DIR?" - Ernsthaft? Wie jetzt? Läuft bei Dir was aus? Läuft bei Dir das rechte Hinterrad ein wenig schwammig? Läuft bei Dir die Uhr auch rückwärts? Kann mir das mal einer in altersgerechten (und meinetwegen auch leicht senilen Worten) gaaaaanz langsam aufschreiben und erklären, was es mit dieser scheinbar sinnlosen Aneinanderreihung auf sich hat? Oder wurden etwa wahllos 50 Worte auf Papierzetteln in eine Lostrommel geschmissen und die auserwählten 3 Gezogenen mussten irgendwie sinnvoll zusammengebraten werden? Liefert mir doch bitte eine Erklärung, ich komm´ sonst heute schlecht in den Schlaf - Und bei zu wenig Nachtruhe kriege ich immer Tränensäcke, ein Drittkinn und sehe dann aus wie Erwin der Verstockte - Kurz nach dem Transvestieren...

Die Erklärung auf meine quälende Frage bitte auf eine Postkarte schreiben, diese bunt ausmalen und an die Wand nageln! Der Einsendeschluss ist gleichzeitig der Poststempel...


Oder um es mit den Worten des guten, alten William zu sagen: 

Nie eine Geschichte trauriger war
als die vom Jugendwort Germania...